Die motorische Funktionsprüfung bei oralen Tumoren

Autor/innen

  • Sabine Koppetsch

DOI:

https://doi.org/10.21248/zaspil.42.2005.278

Abstract

Maligne Tumore der Mundhohle und der Zunge stehen weltweit an sechster Stelle aller Krebserkrankungen (Becker, 1997; Werner, 2000). Neben einer Reihe therapeutischer Behandlungsmöglichkeiten nimmt die chirurgische Resektion der Tumore eine wichtige Stellung ein. Auf Grund der häufig sehr ausgedehnten Befunde führt der resektionsbedingte Verlust anatomischer Strukturen im Bereich des Kiefers, des Mundbodens oder der Zunge oft zu Störungen aller oraler Funktionen und Funktionsabläufe. Bei vielen Patienten sind das Kauvermögen, das Schlucken, das Sprechen; die Sensibilität, die Geschmacksempfindung, aber auch die Ästhetik im Kopf- und Halsbereich betroffen (Schroder, 1985; Grimm, 1990; Panje &. Morris, 1995; Reuther & Bill, 1998; Lenarz & Lesinski-Schiedat, 2001). Orale Tumore haben daher einen massiven Einfluss auf die postoperative Lebensqualität der betroffenen Patienten. Neben dem Bemühen das Überleben der Patienten zu sichern, nimmt daher das Bestreben die Lebenssituation der Patienten zu verbessern einen zunehmend wichtigeren Platz ein. Hierzu gehört zum einen, das medizinische Vorgehen so zu planen, dass ein maximaler Funktionserhalt angestrebt wird. Zum anderen ist postoperativ das gezielte sprachtherapeutische Vorgehen wichtig um funktionelle und artikulatorische Fähigkeiten gezielt schulen zu können (Stadtler, 1989). Dies ist jedoch nur möglich, wenn die postoperativen funktionellen Veränderungen bekannt sind. Um eine Prüfung der oralen Fähigkeiten zu ermöglichen, wurde am Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft ein Motorischer Bogen entwickelt, der eine gezielte und systematische Überprüfung ermöglicht. Cancer in the oral cavity is one of the most common carcinomas worldwide. Besides various therapeutic treatments, surgical resection of the tumor plays the most important role. The principles and the extend of surgical treatment depend on state and histologic type of the malignoma, localization of the carcinoma and infiltration of adjacent structures. The resulting loss of anatomic structures such as parts of the jaw, the tongue and the floor of the mouth leads to various fonns of functional oral disorders. Mastication, swallowing, mandibular motor functions, speech production and sense of taste are affected as well as the aesthetic appearance. The therapy of intraoral malignoma leads to a deterioration of postoperative quality of life. Besides efforts to ensure the survival of the patient, therapy is focusing more and more on the endeavour to simultaneously maintain the quality of life of tumor patients. That requires us to plan medical care with the aim to achieve a maximal retention of function. On the other hand, specialized speech therapy procedures are important post-operatively in order to train functional and articulatory skills (Stadtler, 1989). This is, however, only possible if the extent of post-operative functional changes is known. In order to investigate the patient's oral skills, a motoric questionnaire, which makes such a specific, systematic test possible, has been developed at Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft.

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Veröffentlicht

2005

Zitationsvorschlag

Koppetsch, Sabine. 2005. „Die Motorische Funktionsprüfung Bei Oralen Tumoren“. ZAS Papers in Linguistics 42 (Januar):181-95. https://doi.org/10.21248/zaspil.42.2005.278.